Medaillen für Vater und Tochter bei Meisterschaften sind äußerst selten. Die Dressurreiterin Svenja Peper und ihr Papa, Springreiter Jörg Peper, aus Harsefeld trainieren fast täglich gemeinsam in der Reitsportanlage „Weißenfelde“. Bei den Landesmeisterschaften in Verden holten sie jetzt zusammen Medaillen. Svenja Peper gewann im Dressurreiten die Goldmedaille bei den Senioren und Jörg Peper sicherte sich die Bronze-Medaille bei den Springsenioren.
Jeweils zehn neue Landesmeister sowie Silber- und Bronzemedaillengewinner freuten sich beim HA.LT (Hannoversches Landesturnier), dass zum zehnten Mal – zunächst acht Mal in Hannover- nun auf dem Rennbahngelände in der Reiterstadt Verden ausgetragen wurde, über ihre Erfolge. Erfolgreich bei den Titelwettkämpfen war in der Pony-Dressur auch Carlotta Holtkamp-Endemann vom Kehdinger Reitclub, die mit ihrem Erfolgspferde Casper eine Silbermedaille errang.
Es ist schon ungewöhnlich, dass Vater und Tochter bei Meisterschaften gemeinsam triumphieren. Über diesen gemeinsamen Coup freuen sich Jörg und Svenja Peper besonders, zumal schon der einzelne Erfolg für sie eine weitere Krönung in ihrer ohnehin erfolgreichen reiterlichen Karriere ist.
Svenja Peper, die Physiotherapeutin ist 26 Jahre alt, hatte in Verden ihren Rappen Disneyworld, gesattelt. Das Erfolgspferd, dessen Vater der bekannte hannoversche Hengst De Niro ist, reitet
sie seit fünf Jahren. „Mit Disneyworld habe ich in diesem Jahr bereits sieben Grand-Prix-Dressuren „, berichtet die Dressurreiterin, die seit frühester
Jugend im Sattel sitzt. „Beim Hamburger Derby haben wir in der Küraufgabe den zweiten Platz erreicht.“ Beim Bargstedter Turnier stand das Paar in allen schweren Dressuraufgaben an der Spitze. „Auf Disneyworld kann ich mich im Viereck in allen Situationen verlassen.“ Das Pferd sei von großem Ehrgeiz geprägt. „Das Pferd ist mit viel Bewegung und mit großer Qualität ausgestattet“, ergänzt Papa Jörg Peper.
Svenja Peper hat sich für die hannoverschen Wettkämpfe in Verden erst in allerletzter Minute angemeldet. Denn eigentlich sollte das Harsefelder Paar die deutsche Equipe beim Nationenpreis im schwedischen Falsterbo (das liegt in der Nähe von Malmö) verstärken. Doch die deutsche Teilnahme musste kurzfristig abgesagt werden, weil eine Teilnehmerin des Teams durch einen Unfall ausgefallen war. Die Verdener Veranstalter nahmen Svenja Peper und ihren Disneyworld mit offenen Armen auf. „Das Paar bringt weitere Klasse in unsere Veranstaltung“, sagt Pressesprecherin Tina Pantel. Und Svenja Peper meinte: „In Verden ist Reiten wie zu Hause.“ Dort würden zudem gute Bedingungen herrschen. „Und schließlich hat eine Landesmeisterschaft einen hohen Stellenwert und bei aller Routine noch immer einen großen Reiz.“
Ihrer Favoritenrolle wurde das Harsefelder Paar schnell gerecht. Im ersten Wertungslauf siegte es mit 71,2 Prozent der erreichbaren Punkte. In der zweiten Runde konnten Svenja und Disneyworld sogar noch steigern. Mit einer Bewertung von 72,7 Punkten wurde dieser Lauf gewonnen.
57 Jahre alt ist Jörg Peper. „Reiten, auch bei Turnieren, kann man bis ins hohe Alter“, sagt er. So ist er in der grünen Saison fast jedes Wochenende auf Turnierplätzen anzutreffen. „Und die diesjährige Saison ist überaus gut gelaufen.“ Er hat den Großen Preis in Luhmühlen gewonnen und mit seinen Pferden viele hohe Platzierungen erreicht.
Den Verdener Parcours bewertet Peper im nach hinein als schwer, aber fair aufgebaut.“ Viele Schwierigkeitsgrade seien im Finale am Sonntag eingebaut gewesen. So eine dreifache und eine zweifache Kombination sowie ein offener Wassergraben. Mit Carolus schaffte Peper zwei fehlerfrei e Umläufe, die letztendlich zum dritten Rang reichten. Mit seinem Pferd Caspari kam der Harsefelder auf Rang sieben. In der Meisterschaftswertung reichten die Ergebnisse nach guten Platzierungen in den anderen Wertungsspringen für die Bronzemedaille. Im Jahr 2007 sieben war Peper schon einmal Landesmeister. In den darauffolgenden Jahren sicherte sich immer mal wieder Medaillen.