Fredenbecker Voltigierer sind Norddeutscher Meister

Neustadt-Dosse. Die erste Mannschaft des Voltigierteams Fredenbeck hat den Abschluss der Turniersaison 2017 mit einem Meistertitel gekrönt. Nach vielen Höhen und einigen Tiefpunkten des Turniersommers sicherte sich die Gruppe jetzt bei den Titelwettkämpfen in Neustadt-Dosse souverän den Siegerpokal und den Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft. 

„Das ist ein schöner Abschluss für uns“, berichtete Pressesprecherin und Team-Mitglied Wienke Rademaker. Dieser Erfolg würde für manche Rückschläge, insbesondere bei den deutschen Meisterschaften in Verden, entschädigen. Schon zum vierten Mal sind die Fredenbecker in den vergangenen fünf Jahren Norddeutscher Voltigiermeister geworden. Und zudem sicherte sich die Gruppe unter Leitung von Trainerin Gesa Bührig, wie jedes Mal in den vergangenen Jahren, den Landes-Pokal für den Pferdesportverband Hannover. Nun machen die Voltigierer und ihr Pferd Wizaro erst einmal eine Pause, bevor sie sich dann in die Winterarbeit zur Vorbereitung auf die Saison 2018 stürzen. 

„Wir haben lange überlegt, ob wir noch an den Norddeutschen Meisterschaften teilnehmen sollten“, erläuterte Wienke Rademaker nach dem doch eher überraschenden Erfolg im Brandenburgischen Landes-Hauptgestüt. Denn „Oberfrau“ Mila Koböck, die im Team an oberster Stelle turnt, ist nach einem Unfall bei den Deutschen Meisterschaften noch nicht wieder fit. Für sie sprang als neues Teammitglied Mirja Krohne (8) aus Asselermoor ein. Doch voltigieren beim Training ist etwas ganz anderes, als Leistung bei einem Meisterschaftswettkampf zu erbringen. Die Voraussetzungen sind andere. Mirja hat als hoffnungsvolle Zukunftskandidatin schon seit einiger Zeit am Training der ersten Fredenbecker Mannschaft teilgenommen. In Neustadt-Dosse fügte sie sich nahtlos in die Mannschaft ein und behauptete sich mit einer guten Leistung. Die verletzte Mila reiste mit zu dem Meisterschaftsturnier, musste sich aber diesmal mit einem Zuschauerplatz begnügen. 

Die Fredenbecker Mannschaft konnte sich bei den Pflichtaufgaben nicht so gut behaupten, wie auf vergangenen Turnieren gewohnt. Doch mit einer Wertnote von 7,338 Punkten setzten sich die Fredenbecker von Beginn an an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Voltigierpferd Wizaro, von den Teammitgliedern liebevoll Winni genannt, hatte im ersten Umlauf eine Wertnote von 8,0 erhalten. „Winni ist unser kleiner Goldfjunge“, so Wienke Rademaker. Abstriche machte die Richterkommission dann in der Kürrunde. Das Pferd erhielt die Wertnote 6,9. Währenddessen steigerten sich die Turnerinnen und Turner auf dem Pferderücken und erhielten Wertnoten von den Jury-Mitgliedern, die über die neun hinwegreichten. Das Endergebnis lag letztendlich für Fredenbeck bei 8,723 Punkten. Kurz dahinter folgte mit der Wertnote 8,511 die Gruppe „Team Timeloh-Hof“, die ebenfalls für den hannoverschen Pferdesportverband startete. Die beiden hannoverschen Teams lagen somit auch in der Landeswertung an der Spitze. 

Die Fredenbecker Voltigiergruppe im Rückblick: Der Auftakt der ersten Team war im ersten Wettkampf im Frühjahr, Preis der Besten in Warendorf, hervorragend gelaufen. Mit dem zweiten Platz kehrte die Mannschaft nach Hause zurück. Leider verpasste die Gruppe knapp die Teilnahme am internationalen Turnier in Aachen. Und bei der Deutschen Meisterschaft in Verden im August gab es einen großen Schock. Die Fredenbecker stürzten und mussten dann aufgeben. Voltigiererin Mila Koböck verletzte sich bei dem Unglück so schwer, dass die Genesung bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Der Triumph in Neustadt-Dosse entschädigt jetzt ein wenig für die sportlichen Einbrüche in den vergangenen Monaten.

Von Hans-Lothar Kordländer