Landkreis Stade. Niedersachsens Kartoffelbauern erleben ein Jahr des Bangens und Hoffens. Schon die Frühkartoffelsaison war von einigem Auf und Ab begleitet, ähnliches zeichnet sich auch für die Spätsorten ab. Der Regen kam nach Umfragen des Landvolk Pressedienstes für das Mengenwachstum der Knollen frühzeitig, aber in vielen Regionen auch deutlich zu heftig und ausgiebig.
Mit einer Anbaufläche von 111.700 ha ist Niedersachsen wichtigstes Kartoffelanbauland Deutschlands. Weit abgeschlagen folgt Nordrhein-Westfalen mit 41.500 ha Kartoffeln, an dritter Stelle liegt Bayern mit 30.200 ha. Bundesweit werden auf 248.500 ha Kartoffeln angebaut.
Nur noch jede dritte Kartoffel wird als Speisekartoffel an Endverbraucher vermarktet, noch mehr gefragt sind Industrie- und Verarbeitungskartoffeln. Als Püree, Salat oder heute noch stärker als Pommes und Chips gelangen sie dann über große Verarbeitungsunternehmen zum Konsumenten. Der Rohstoff für Chips ist im fernen Osten, in Japan, aktuell besonders gefragt, dort haben Naturkatastrophen die Ernte stark dezimiert und die Chips zu einer echten Rarität gemacht. Neben der guten alten Kartoffeln, die Friedrich der Große Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland bekannt machte, probieren sich auch in Niedersachsen mittlerweile einige Landwirte an der Süßkartoffel, die aber botanisch zu den Windengewächsen gehört.
Bereits abgeschlossen wurde die Ernte der Frühkartoffeln. Sie verlief mit schwachen Preisen trotz geringer Erntemengen für die Landwirte eher enttäuschend. Bundesweit lag die Erntemenge mit 283.000 t leicht über dem Vorjahreswert von 265.000t. Zur Ernte der hiesigen Frühkartoffeln gab es zudem noch reichlich Importware aus Spanien, zusätzlich sehen sich die Anbauer mit dem Wunsch nach Regionalität einigen Umwälzungen im Lebensmitteleinzelhandel ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund dürften einige Anbauer ihre Flächenplanungen für das kommende Jahr nach unten korrigieren. (LPD)