Oft hat der Mais nur kleine Kolben ausgebildet

L P D - Deutlich früher, deutlich weniger – mit diesen knappen Aussagen lassen sich die Erwartungen an die Maisernte in Niedersachsen zusammenfassen. Die aus Südamerika eingebürgerte Futterpflanze kommt nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes mit Hitze und Trockenheit im Allgemeinen ganz gut zurecht, aber in diesem Jahr wurde es auch dem Mais zu viel. 

Die Landwirte rechnen mit zum Teil empfindlichen Ertragseinbußen, die je nach Standort, Witterungsverlauf und Beregnungsmöglichkeit ein erhebliches Ausmaß erreichen können. Auf vielen Feldern hat der Mais allenfalls kleine, manchmal gar keine Kolben ausgebildet, das mindert den Futterwert erheblich. Landesweit sind die Maishäcksler und die Ladewagen bereits unterwegs, aber die Silos werden mit erheblich weniger Erntegut gefüllt als in den Vorjahren. Die Landwirte wägen je nach Reifestand nun genau ab, ob sie eventuell auch als Körnermais vorgesehene Felder als ganze Pflanze ernten. 

Auf den Straßen im ländlichen Raum werden die Ladewagen mit dem Erntegut weniger zu sehen sein als im Vorjahr mit einer ausgesprochen großen Maisernte. Bei der immer noch trockenen Witterung gibt es außerdem kaum Verschmutzungen auf den Straßen.

Um die Futterlücke für Rinderb aufzufüllen, ist nun die Futternutzung auf so genannten ökologischen Vorrangflächen erlaubt. Da nur der Aufwuchs genutzt wird, werden die Zwischenfrüchte ihrer humusbildenden Wirkung für den Boden weiter gerecht. Der größte Anteil der Biomasse verbleibt mit Stoppel und Wurzelwerk auf dem Acker, nur die oberirdischen Teile werden geerntet. Damit ein möglichst verwertbarer Aufwuchs heranwächst, können Landwirte einer Empfehlung der Landwirtschaftskammer folgen und diese Vorrangflächen betriebsintern umstellen. 

Nach der bereits abgeschlossenen Getreideernte sollte auf diesen Feldern Ackergras eingesät werden. Die ökologischen Vorrangflächen könnten dann auf den jetzt ebenfalls sehr früh abgeernteten Maisschlägen folgen, hier würde ebenfalls noch genügend Zeit für einen weiteren Aufwuchs verbleiben. Alle Saaten benötigen allerdings ausreichende Niederschläge zum Keimen und Wachsen! Die Landwirte müssen diese kleinen Änderungen in der Fruchtfolge lediglich mit einem Modifikationsantrag bei der Landwirtschaftskammer anzeigen, sind dann aber in der Wahl ihrer als Futter zu nutzenden Flächen sowie der dort zu säenden Kultur frei. Diese Umstellung dient der Umwelt, der Landwirt darf aber zugleich auf den alternativ genutzten Flächen auf einen höheren Futterertrag hoffen. Foto: LPD