Viele Geschichten vom Klapperstorch

Nach vielen Besuchen von Storchennestern im Elbe-Weser-Raum in den

vergangenen 40 Jahren, nach unzähligen Exkursen zu Menschen, die ein

Storchennest auf ihren Höfen beherbergen und nach einer über zweijährigen

„Brut- und Setzzeit“ am Computer hat der ehemalige Landwirt, Naturfreund

und Journalist im Ruhestand in den vergangenen zwei Jahren Geschichten über

Storchenpaare, deren Lebensgewohnheiten und den Aktivitäten von

Grundstückseigentümern zusammengetragen und in über 60 Geschichten

aufgeschrieben. Unterstützt mit Zahlen, Daten und Fakten wurde er dabei von

Stades Storchenbetreuer Gert Dahms.

 

Aus der gemeinsamen Arbeit, die übrigens schon über 50 Jahre andauert, ist

jetzt das Buch mit dem Titel „Mit Kamera und Block bei Storchenfamilien“

(ISBN 978-3-00-069227-7) entstanden. Das Werk umfasst 240 Seiten, auf

denen neben informativen und unterhaltsamen Texten auch rund 240 Fotos

abgedruckt wurden. Das Buch ist in Größe DIN-A-4 im Querformat gedruckt

worden. Der Preis beträgt 14,90 Euro.

 

Die Ideen, ein Storchenbuch zu gestalten, ist bei Hans-Lothar Kordländer nicht

neu. Schon seit Jahrzehnten befasste sich der Journalist damit. Mal mehr, mal

weniger. Doch erst nach dem Ruhestand, nach einer Ruhe- und Krankheitsphase

wurde die Idee konkreter. Nicht zuletzt durch Menschen, die immer mal wieder

anregten, in dieser Sache Initiative zu ergreifen.

Doch Kordländer wollte kein Buch mit Inhalten herausgeben, das es schon auf

dem Büchermarkt gibt. Werke über die Ornithologie der Störche, also die

Vogelkunde, gibt es sicherlich schon viele. Das Buch sollte eine Lücke

schließen und in erster Linie regionale Begebenheiten in der Elbe-Region

widerspiegeln.

So rücken die Geschichten in diesem Buch auch nicht alleine die Störche in den

Fokus, sondern insbesondere auch die Menschen, die sich um diese Vögel

kümmern, ihnen Nisthilfen zur Verfügung stellen. Dabei konnte Kordländer auf

sein umfangreiches Foto- und Textarchiv zurückgreifen. Und er besuchte die

Storchenbetreuer noch einmal zu aktuellen Gesprächen.

Stundenlang wurde Kordländers Archiv umgekrempelt, um geeignete Texte und

Bilder herauszusuchen. Dabei war von Vorteil, dass das Archiv nach Themen

geordnet ist. Seit 44 Jahren hatte der Journalist über Störche insbesondere im

Landkreis Stade berichtet, und die Vögel in Nestern, auf Hausdächern und auf

grünen Wiesen fotografiert.

Bei der Berichterstattung über Störche ist Kordländer dann auch mit

Storchenbetreuer Gert Dahms zusammengekommen. Er begleitete ihn dann

 

Jahrzehnte sei seiner wichtigen Arbeit. Die erste gemeinsame Geschichte war

ein waghalsiges Unternehmen, als Dahms an den Stiegen eines alten

Schornsteins in Harsefeld hochkletterte, um junge Störche zu retten. Die

Kletteraktion lief glatt, die Storchenbabys aber waren bereits verendet.

Schon seit Ende der 1950-er Jahre kümmert sich Gert Dahms um die Störche,

aber auch um andere Bereiche in Fauna und Flora. Auch beruflich war der

ehemalige Polizist mit in Gefahr befindlichen Störchen befasst. Seine Neugier

und sein Forscherdrang über das Leben der Störche hat ihn seit frühester Jugend

fasziniert. Zudem hat er viele Ehrenämter bekleidet.

In dem Buch berichtet Dahms unter anderem über die Entwicklung der

Storchenpopulationen in den vergangenen Jahrzehnten. „Der Bestand an

Störchen lag 1936 bei 336 unglaublichen Storchenpaaren im Landkreis Stade,

die 802 Jungtiere aufzogen“, weiß der Schutzmann im Ruhestand. 2020 gab es

im Landkreis nur noch 55 Brutpaare, in deren Nestern 113 Jungtiere flügge

wurden. Von 1959 bis 1986 beringte Dahms in den hiesigen Storchennestern

insgesamt 1977 Vögel.

In den 1960-er Jahren hat Dahms unzählige Höfe, auf denen sich Storchennester

befanden, fotografiert. Ein kleiner Teil der Aufnahmen ist im Buch abgedruckt.

In dem Buch wird über weitere Tierfreunde berichtet, die die Störche in

vielfältiger Form unterstützten.

Kordländer informiert über das Fotografieren von Störchen und anderen Tieren,

das sehr aufwendig und zeitraubend sein kann. Und er hat während seines

journalistischen Wirkens über unzählige freudige, aber auch traurige Storchen-

Geschichten berichtet, von denen sich einige in dem Buch wiederfinden.

Einen Beitrag hat auch der Grundschüler Claas Brase aus Oersdorf zum Buch

beigetragen. Für die Schule hat er ein Protokoll über die Aktivitäten eines

Storchenpaares, das er aus seinem Kinderzimmer durch das Fenster beobachten

kann, ein Tagesprotokoll aufgezeichnet.

Zu den spannendsten Storys im Buch zählt sicherlich die Geschichte des

Storches „Porrentruy“, der am 24. Juni 2017 als Nestling in der Schweiz mit

einem GPS-Logger (Datenverfolgungsgerät) ausgestattet wurde. Er sendet

seither seine Flugrouten auf ein Profil im Internet. So können seine langen Wege

im Internet nachvollzogen werden. 2021 bezog „Porrentruy“ das Storchennest

bei Familie Dr. Friedhelm Kahl in Heinbockel (Kreis Stade) und zieht dort mit

seiner Partnerin Storchenbabys groß.

Für das Storchenbuch ist von Kordländer auch ein Storchen-ABC mit vielen

ungewöhnlichen Informationen zu Adebar zusammengestellt worden. Oder

kennen sie den Zusammenhang des Storches mit Yoga, warum der

Klapperstorch den Menschen Babys bringen soll, oder weil der Storch auch als

 

Glücksbringer bezeichnet wird? Es gibt über den Storch viele Mythen und sogar

eigene Lieder. Zum Verhalten des Ehepaares Storch gehört das gemeinsame

Schnabelklappern. Kraulen der Vögel an Kopf und Hals dient der Paarbindung.

 

Anbei die Verkaufstermine An der Börne 2a, auf der Terrasse am

Freitag, 25. Juni (18 bis 20 Uhr),

Sonnabend, 26. Juni (10 bis 12 Uhr),

Sonntag, 27. Juni (10 bis 12 Uhr)

und im Juli an jedem Sonnabend von 10 bis 12 Uhr.

 

Weitere Termine können unter Telefon 04149/8030 vereinbart werden.